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Elbe Day Torgau

  • April 28, 2014August 29, 2016
  • von Belle Vie

25. April 2015 // Antideutsche Demonstration

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Gegen Rassismus und Islamismus!

  • März 25, 2014August 29, 2016
  • von Belle Vie

Gegen Islamismus und Rassismus

Am Samstag wird es in der hannoverschen Innenstadt ein Showdown der besonderen Art geben. Auf der einen Seite wird der Verein „Der Schlüssel zum Paradies“ stehen und Besuch vom Vorzeigekonvertiten der deutschen Salafisten bekommen: Pierre Vogel. Auf der anderen Seite steht die rechtspopulistische Splitterpartei „Die Hannoveraner“. Eine Handvoll mittelalter Männer, die sich gegen die „Islamisierung“ ihrer Heimat aussprechen. Sie demonstrieren gegen „eine menschenverachtende Ideologie“ der Salafisten. Soweit ist diese Kritik rechtfertigbar. Dem patriarchalen, manichäischen, antisemitischen und autoritären Weltbild der Salafisten ist entschieden entgegenzutreten. Beispielsweise eine islamische Rechtsprechung ist keineswegs erstrebenswert. Der zu extremer Gewalt neigenden Bewegung der Islamisten, die versuchen, den aufgeklärten Islam zurückzudrängen, sollte konsequent entgegengetreten werden. Doch der Gegenprotest der „Hannoveraner“ gerät zur Farce. Die Kritik, die sie an ihren politischen Gegnern ausmachen, kümmert sie nur dort. Patriarchale Strukturen und autoritäre Politik sind für sie nur dann ein Problem, wenn sie bei Muslimen auftauchen. Die politische Gegnerschaft wird zur bloßen Projektion des Hasses auf die als fremd Stigmatisierten. Es geht nicht darum, Kritik an reaktionären Positionen zu üben, sondern auf eine kulturalistisch-rassistische Weise Menschen, die sie als nicht-deutsch identifizieren, auszuschließen. Das ist klarer, sehr verbreiteter Rassismus. Deshalb werden wir am Samstag auch da sein. Unser Protest richtet sich gegen beide Seiten. Gegen antimuslimischen Rassismus und gegen Islamismus, für das schöne Leben!

Der Ort der Kundgebung steht nun fest und wird das Schillerdenkmal sein. Wer noch Redebeiträge halten möchte, bitte eine Mail an associationbellevie [ätt] aol [punkt] de.

Was ihr feiert: Armut, Ausgrenzung, Leistungszwang

  • März 22, 2014August 29, 2016
  • von Belle Vie

Die Mobilisierung gegen die Einheitsfeierlichkeiten Anfang Oktober in Hannover beginnt, neben der Homepage ist auch der Kurzaufruf veröffentlicht:

Gegen die Einheitsfeier 2014 in Hannover

Am dritten Oktober diesen Jahres ist Hannover Gastgeber des Spektakels rund um die Einheitsfeierlichkeiten. Gefeiert wird an diesem Datum ganz unspektakulär der Stichtag der formellen Übernahme der DDR durch die BRD. In Hannover wird sich der Deutsche Staat anlässlich dieses Tages in Szene setzen und seine Politik würdigen lassen, ohne die nationalistisch aufgelade feucht-fröhliche Stimmung der Fußballfanmeilen. So oder so – kein Grund zum Feiern. Denn diese Ordnung, die mit der Politik des deutschen Staates gesichert wird, bedeutet immer auch: Armut, Ausgrenzung und Leistungszwang.

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Armut
Alles, was diese Gesellschaft bietet und produziert, ist für uns nur gegen Geld zu haben. Dafür, dass das so bleibt sorgt der deutsche Staat. Das Eigentum an Häusern, Fabriken und Rohstoffen bleibt exklusiv wenigen vorbehalten und wird nach ökonomischem Interesse verwaltet. Um möglichst gute Bedingungen für die eigene nationale Ökonomie zu schaffen versucht Deutschland als Verwalter neben einer guten Infrastruktur auch für billige Arbeitskräfte zu sorgen. Dies sichert der Staat durch niedrige Sozialleistungen, geringen Kündigungsschutz und Schikanen auf dem Amt. Er sorgt auch durch seine Polizei und Justiz dafür, dass wir uns nicht einfach nehmen können, was wir zum Leben brauchen. Und so müssen wir uns auch noch zum schlechtesten Lohn verkaufen um uns das Leben leisten zu können.

Ausgrenzung
Für die Menschen, die in ihren Heimatländern nicht einmal das können und deshalb versuchen hier her auszuwandern, endet die Flucht oft bereits an den europäischen Außengrenzen. Obwohl immer wieder Flüchtende bei dem Versuch die hermetisch abgedichtete Festung Europa zu erreichen, sterben, stimmen die überzeugten Nationalisten*innen dieser brutalen Politik noch zu. Für sie sind Flüchtende nichts anderes als potentielle Kostenfaktoren für “ihre” Nation, denn ‘die’ gehören qua Natur nicht zum eigenen nationalen Kollektiv. Konsequenterweise sollen daher auch die Menschen, die es hier her geschafft haben und nicht abgeschoben werden können oder sollen, stets ihre Leistungsbereitschaft unter Beweis stellen und sich gefälligst integrieren. Ausländer bleiben sie trotzdem und vor rassistischen Übergriffen schützt sie auch der deutsche Pass nicht.

Leistungszwang
Das alltägliche Hauen und Stechen in dieser Gesellschaft sorgt nicht gerade für eine solidarische Grundstimmung unter den Menschen. Obwohl wir schon nicht selber darüber entscheiden können wie und was produziert wird, müssen wir uns jetzt auch noch um mehr oder weniger schlecht bezahlten Arbeitsplätze streiten. Immer in Abhängigkeit des Gewinninteresses eines Arbeitgebers opfern viele ihre Freizeit und Kreativität in unbezahlten Praktika und Leiharbeitsjobs, schleppen sich krank zur Arbeitsstelle, oder gehen noch unter Hartz IV Niveau arbeiten, in der Hoffnung auf eine halbwegs gesicherte Existenz.

Damit diese Zustände ertragbar werden, wird sich eine solidarische Gemeinschaft im nationalen Kollektiv einfach herbei imaginiert. So kann man sich noch unter den beschissensten Umständen mit Stolz für Staat und Kapital krumbuckeln.

Während am dritten Oktober auch die Leute sein werden, die sich mit dem Vorankommen der Nation und allem was dazu aus ihrer Sicht notwendig ist identifizieren, werden auch wir da sein. Denn die Feier der Nation ist ein Angriff auf das schöne Leben und ein Hohn gegenüber der Gesellschaft, wie wir sie uns vorstellen: Wir wollen eine Gesellschaft die die Produktion, das Wohnen, die Bildung nicht nach kapitalistischen Interessen, sondern nach den Bedürfnissen der Menschen organisiert. Für eine Zukunft ohne Nationalismus und Nation gehen wir am 3. Oktober auf die Straße.

Denn was ihr feiert ist: Armut, Ausgrenzung, Leistungszwang!

association [belle vie]
Fast Forward Hannover
FAU Hannover
Kritik im Handgemenge
LUH Contra

Aufkleber bestellen!

  • Februar 18, 2014August 29, 2016
  • von Belle Vie

Wir haben diese hübschen Sticker mit der Aufschrift „S A V E I S R A E L – fight antisemitism“ drucken lassen. Falls ihr daran interessiert seid, dann schreibt uns unter associationbellevie [at] aol [punkt] de . Wir nehmen 2.50 € für 50 Stück.

Konsumiert! Werdet glücklich! (Und schickt uns am besten Fotos davon!)

Rassismus ist & bleibt tödlich

  • Februar 9, 2014August 29, 2016
  • von Belle Vie

Anlässlich der abgebrannten Geflüchtetenunterkunft in Hamburg führten wir am 8. Februar eine spontane Demonstration durch die Innenstadt mit über 150 Teilnehmern durch. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass ein 13-Jähriger das Haus angezündet haben soll, ein rassistischer Hintergrund ist laut der Hamburger Polizei damit auszuschließen. Da dem voreiligen Ausschließen rassistischer Tatmotive seitens des Staates nicht zu trauen ist und wir die Mobilisierung und Plattform nutzen wollten, fand die Demonstration statt und thematisierte und kritisierte die rassistischen Verhältnisse in Deutschland, die ja weiterhin hochaktuell sind.

Demo

Hier nicht willkommen. Veranstaltungsreihe gegen die rassistische Mobilmachung

  • Januar 20, 2014August 29, 2016
  • von Belle Vie

Schien die rassistische Feuerstimmung in den 1990er Jahren der Öffentlichkeit noch als einmalige Tragödie, so ist sie in den letzten Jahren in Deutschland wieder deutlicher zu spüren. Rassistische Mobilmachung im Netz und auf der Straße gegen neue Asylsuchendenheime sind an der Tagesordnung. „Besorgte Bürger“, denen die aktuelle Asylpolitik noch nicht brutal genug ist, begehren auf und wagen den Brückenschlag zur extremen Rechten. Auch aus der Politik werden Stimmen lauter „Ängste der Bürger“ ernstzunehmen und das deutsche Sozialsystem vor „Asylmissbrauch“ und vor „Armutszuwanderern“ zu schützen – Ein alter Hut, denn die Asylpolitik der BRD bestand schon von jeher darin, dass über den Aufenthalt der Menschen nach ihrer ökonomischen Verwertbarkeit entschieden wird.
Wie verschränken sich rassistische und sozialchauvinistische Diskurse? Wie können Rassismus und Ausgrenzung im Allgemeinen sozialpsychologisch erklärt werden? Wie könnte eine Analyse der aktuellen rassistischen Stimmung und Gegenstrategien von links aussehen? Im Rahmen der Mobilisierung zu den Protesten gegen die Einheitsfeierlichkeiten im Herbst 2014 in Hannover wird sich die Veranstaltungsreihe mit diesen Fragen beschäftigen.
Eine Veranstaltungsreihe der SachbearbeiterInnenstellen Antirassismus & Antikapitalismus des AStA der Uni Hannover in Kooperation mit association [belle vie] und Fast Forward Hannover

 

Plakat VA


Von Lampedusa nach Hellersdorf

Rassismus und Sozialchauvinismus als Folgen kapitalistischer Vergesellschaftung

Wirft man dieser Tage einen Blick in die Presse, könnte man zu dem Eindruck gelangen, dass sich die Geschichte wiederholt: wie Anfang der 90er Jahre fallen eine politische Diskussion um das Asylrecht mit mehr oder minder spontanen Ausbrüchen des „Volkszorns“ zusammen, in denen sich Bürger und/ oder Nazis vor Unterkünften von Geflüchteten versammeln und im Fackelschein „Wir sind das Volk“ skandieren. Tatsächlich kann aber von einer Wiederholung insofern nicht die Rede sein, als dass sich inzwischen nichts geändert hatte. Vielmehr ließe sich von einer Fortsetzung sprechen; einer Fortsetzung rassistischer Ressentiments innerhalb der Bevölkerung einerseits und einer Fortsetzung einer restriktiven Asylpolitik, die zwar heute vermehrt auf EU-Ebene verhandelt wird, ihren nationalen Bezug dabei aber keineswegs verloren hat. Denn letztlich sind es die nationalen Interessen der EU-Mitgliedstaaten, die mittels des Asylrechts vor „zu viel Zuwanderung“ geschützt werden sollen.
An der Stelle stimmen Bürgermob und Nazis in das Lied mit ein – nur, dass sie ihre nationalen Interessen durch den Staatsapparat eben nicht genug geschützt sehen und deswegen selbst auf die Straße gehen. Ihnen geht es aber dabei auch um „mehr“. Sie sorgen sich wenig um die wirtschaftliche Nützlichkeit der Geflüchteten und noch weniger um deren humanitäre Notlage, sondern in erster Linie um sich selbst. Kriminalität gehe von den Asylbewerbern und ihren Unterkünften aus, dass sei ja hinlänglich erwiesen, ihr Stadtteil leide darunter. Flankiert wird dieses Ressentiment von der Angst, in irgendeiner Form benachteiligt zu werden; Sozialleistungen und Arbeitsplätze sind knapp, da ist doch klar, dass die eigene Solidarität an der Grenze der Nation endet.
Offenbar treibt die hohe Politik etwas anderes um als den Volksmob auf der Straße. Offensichtlich ist beides aber Teil ein und desselben gesellschaftlichen Problems – zwei Seiten einer Medaille. Auf der Veranstaltung am 14.11. wollen wir eine Antwort auf die Frage geben, welches Problem das ist und wie es beide Seiten vermittelt, und diese Antwort zur Diskussion stellen. So viel sei vorab gesagt: beides wird befeuert durch Funktionen und Folgen einer kapitalistischen Ökonomie.
Die Gruppe Kritik & Intervention besteht seit 2010 in Bielefeld. Sie arbeitet gegen die wesentlichen Kategorien kapitalistischer Gesellschaften: dem Kapital, das seinen Zweck in der rastlosen Verwertung des Werts findet und die Menschen als sein Mittel in permanenter Konkurrenz zueinander aufreibt; sowie dem Staat, der dieses Kapitalverhältnis garantiert, um seinen Bestand in der internationalen Konkurrenz zu sichern; als auch Ideologien wie Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus oder Geschlecht, die sie als notwendig-falsche Bewusstseinsformen dieser realen Herrschaftsverhältnisse begreift. Sie richtet Workshops, Abendveranstaltungen oder Veranstaltungsreihen aus, um die Kritik an Staat und Kapital sowie die Kritik ihrer Bewusstseinsformen zu schärfen. Eine praktische Wendung findet diese Theoriearbeit in öffentlicher politischer Intervention. Die Gruppe Kritik & Intervention ist organisiert im kommunistischen Bündnis …umsGanze!

Montag, 24. Februar 2014, 20:00 Uhr, Universität, Raum V110 (Schneiderberg 50, 30167 Hannover)


Einfach nur stolz auf Deutschland?

Sozialpsychologische Überlegungen zu Patriotismus, Nationalismus, Rassismus

Nationalstolz und Patriotismus haben Aufwind in Deutschland. In diesem Punkt – häufig verbunden mit einem erleichtert oder trotzig vorgetragenen „…endlich wieder“ – sind sich viele Kommentatoren mit Stammtischdiskutanten einig. Empirische Untersuchungen zum selben Thema unterstreichen ebenfalls die aktuelle Tendenz eines zunehmend positiven Bezugs zur eigenen Nation in Deutschland. Dabei wird regelmäßig populär und manchmal wissenschaftlich zwischen schlechtem Nationalismus und gutem Patriotismus geschieden.
Dieser Vortrag beleuchtet aus sozialpsychologischer Perspektive, wie haltbar solche klaren Trennungen tatsächlich sind und ob es bei der aktuellen nationalen Rückbesinnung evtl. Verbindungslinien zu alten biologistisch argumentierenden Ausgrenzungsideologien gibt.
Jens Ihnen, Sozialpsychologe (M.A.), promoviert an der Leibniz Universität Hannover zum Thema „Vorurteil, Gewalt und pathische Identität – Theoretische und empirische Nachweise zum Zusammenhang zwischen kollektiven Identitätsvorstellung, Ausgrenzung und Feindbildung“. Er ist als Selbstständiger sozialpsychologischer Berater tätig und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Politische Psychologie.

Mittwoch 26. Februar 2014, 20:00 Uhr, UJZ Korn (Kornstrasse 28-32, 30167 Hannover)

 

La France aux Français!
Rassistische Bewegungen in Europa am Beispiel Frankreichs

Ob Pogrome gegen Sinti und Roma in Ungarn, faschistische Morde in Griechenland oder Erfolge von rechten Parteien in den Niederlanden: im Zustand der Krise gewinnen rechte und rassistische Positionen in Europa zunehmend an Zulauf. Repräsentativ für diese Entwicklungen sind die Prozesse, die derzeit in Frankreich stattfinden: der Front National, eine Partei, einzuordnen zwischen Rechtskonservativismus und Neofaschismus, hat einen Aufwärtstrend und wird als stärkste Partei für die Europawahl gehandelt. Der FN versammelt das rechte Spektrum Frankreichs, stachelt rassistische Stimmung und nationalistische Krisenbewältigungsstrategien an und treibt die bürgerlichen Parteien vor sich her. Mit diesem Vorgang und den rassistischen Tendenzen in Europa allgemein wird sich unser Referent Bernhard Schmid beschäftigen.
Dr. Bernhard Schmid, 1971 geboren, ist ein in Paris lebender Jurist. Er arbeitet bei einer antirassistischen Organisation, nebenberuflich publiziert er viel zu den Themengebieten Rassismus und extreme Rechte in Frankreich und Europa und französischer (Neo-)Kolonialismus in Algerien.

Dienstag 4. März 2014, 19:00 Uhr, Pavillon, Kleiner Saal (Lister Meile 4, 30161 Hannover)

 

refugees welcome
Linke Analyse der rassistischen Bürgerbewegungen und Strategien dagegen

In Deutschland protestieren seit letztem Jahr an vielen Orten sogenannten Bürgerinitiativen gegen den Neubau von Unterkünften für Asylbewerber*innen. Ins Leben gerufen werden diese Initiativen meist von der NPD, doch die Menschen vor Ort sind nur zu gerne bereit mitzumachen. So kam es im letzten Jahr zu einer neuen Qualität rassistischer Proteste in Deutschland. Den Anfang machte der Protest gegen eine neue Unterkunft in Berlin-Hellersdorf, der vorläufige Höhepunkt war eine NPD-Demonstration in Schneeberg zu der 2000 Bürger*innen und Nazis kamen.
Wir wollen gerne mit zwei in die Aktivitäten rund um Berlin-Hellersdorf involvierten Gruppen über die Ereignisse diskutieren. Vielleicht lässt sich so das Phänomen besser verstehen und
Strategien dagegen finden.
Auf dem Podium sitzen Vertreter*innen von TOP B3RLIN und Avanti Berlin.
TOB B3RLIN – waren bei der Mahnwache zum Schutz der Asylbewerber*innenunterkunft in Berlin -Hellersdorf und beim Flüchtlingscamp am Oranienplatz aktiv. Sonst sind sie noch beim „…umsGanze!“-Bündnis organisiert und geben die Zeitung „Straßen aus Zucker“ heraus.
Avanti Berlin – waren ebenfalls bei den Gegenaktivitäten in Berli- Hellersdorf aktiv und haben vor kurzem einen Artikel im Antifaschistischen Infoblatt zum Thema veröffentlicht. Bundesweit sind sie in der „interventionistischen Linken“ organisiert.

Montag 10.März 2014, 19:00 Uhr, Faust Warenannahme (Zur Bettfedernfabrik 3, 30451 Hannover)

Der ehrbare Antisemit

  • Januar 9, 2014August 29, 2016
  • von Belle Vie

Sie nennen ihn ehrbar, sie schützen ihn. Als Jakob Augstein, seines Zeichens Spiegel Online-Schreiberling und Der Freitag-Eigentümer, für seine antisemitischen Ausfälle auf Platz 9 der „Top 10 der antisemitischen Verunglimpfungen“ des Simon-Wiesenthal-Centers landete, war die Empörung in Deutschland groß – die Medienlandschaft stellte sich schützend vor den Verunglimpften. Das ist nichts Neues für Deutschland. Augstein bediente in seiner Kolumne „Im Zweifel links“ beliebte antiisraelische und dabei antisemitische Muster und Topoi.

Ehrbarer Antisemit

So setzte er beispielsweise wiederholt den Nationalsozialismus mit Israel und dem Palästinenserkonflikt gleich und vermutete eine übermächtige israelische Lobby hinter der Politik. Damit ist er zurecht auf der Liste des Wiesenthal-Centers gelandet. Für einen Deutschen aber, der sich empört gegen die Umstände in Israel wehrt und gegen die Übermacht der Juden, der lässt sich sicher nicht von einer jüdischen Menschenrechtsorganisation vorschreiben, wer Antisemit ist und wer nicht, das will er selbst entscheiden.
Und dieses deutsche Publikum in seiner bürgerlichsten Erscheinungsform tritt als Befürworter Augsteins auf. Es gibt sich links, empfindet diffusen Zorn auf „die da oben“, die die Fäden ziehen und denkt, mit der Abschaffung des Geldes und der Banken könne es mit der Welt nur noch aufwärts gehen. Und natürlich hat dieses Publikum kein Problem mit dem antisemitischen Background, für sie ist Augstein ein Tabubrecher, einer, der sagt, „was gesagt werden muss“, obwohl es jeder sagt und es keine Tabus mehr gibt. Außerdem zählt die sogenannte „Israelkritik“ zur Lieblingsdisziplin dieser linksdeutschen Reaktionäre, die natürlich niemals antisemitisch sei. Und mit diesem Publikum im Rücken kommt Augstein zu der Überzeugung, Demokratie und Kapitalismus sei ein Widerspruch, der „Finanzkapitalismus“ sei abzuschaffen, die raffgierigen Banker seien die Ursache für die erheblichen ökonomischen Probleme in der Welt.
Damit gibt er sich wieder seinen antisemitischen Wahnvorstellungen hin, diesmal in Form eines strukturellen Antisemitismus. Durch seine Verbalradikalität und seine einfachen Gedankengänge ist er beliebt, seinen Wahn teilen viele. Viele, die vor der komplexen postindustrialisierten Welt stehen und nichts mehr verstehen. Die eine Projektionsfläche für die Krisen und Katastrophen dieser Welt brauchen. Das sind dann die Juden oder die Zionisten, die Banker oder die Spekulanten. Damit kann dann das Abstrakte personifiziert werden.
Diesen Wahn gilt es zu bekämpfen, ihm keine Bühne zu bieten, mit Ratio und Verstand entgegenzuhalten. Und im Zweifel mit der bewaffneten Schutzmacht der Juden zu stehen, für eine Welt ohne Antisemitismus.
Jakob Augstein und seinen Anhängern eine Absage erteilen!


Am 27. Januar 2014 ab 19 Uhr im 14. Stock des Conti-Hochhauses am Königsworther Platz.

Die Aktionen gegen die Lesung von Jakob Augstein veranstalten wir zusammen mit dem Jugendforum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Hier der offizielle Blog: www.imzweifelantisemit.tk


ÜBRIGENS: Wir haben jetzt eine Facebook-Seite. Bitte alle auf „gefällt mir“ klicken!

AUF DASS SICH AUSCHWITZ NIE WIEDERHOLE

  • November 9, 2013August 29, 2016
  • von Belle Vie

Vor genau 75 Jahren, in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, brannten im ganzen Deutschen Reich die Synagogen. Dies war der Auftakt zum schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte, dem industriellen Massenmord an den Juden, der Shoah, der letztendlich über sechs Millionen Juden aus ganz Europa zum Opfer fielen. Diese Jahre der Barbarei wurden eingeleitet durch die Reichspogromnacht, in der der deutsche Mob – aufgehetzt durch die Nazioberen – auf den Straßen tobte und seine hässliche Fratze offenbarte.
Wir gedenken allen Opfern der deutschen Schreckensherrschaft, allen voran den Jüdinnen und Juden.
Wir mahnen an, dass sich so etwas niemals wiederhole.
Wir ziehen Konsequenzen aus dieser Zeit,
wir sagen:

Nie wieder Deutschland, nie wieder Auschwitz.
Wir ziehen auch die Notwendigkeit eines Schutzraums vor Antisemitismus aus der Shoah, der sich in Israel darstellt.

Wir sagen:
Solidarität mit Israel.

Frei.Wild-Konzert absagen!

  • November 7, 2013August 29, 2016
  • von Belle Vie

Anti-Frei.Wild-Plakate

REAL FREEDOM

  • November 1, 2013August 29, 2016
  • von Belle Vie

Zum Widerspruch von Freiheit und Nation

Am 29.11.2013 wird die Band Frei.Wild wieder einmal in Hannover ein Konzert geben. Dieses Mal wird es im Capitol stattfinden. Die Deutschrocker aus Südtirol, Italien, betonen mit ihrem Namen ihren Anspruch, „frei“ und „wild“ zu sein. Laut Eigenaussage des Frontmanns Philipp Burgers fand die Gruppe die „Adjektive ‚Frei‘ und eben auch ‚Wild‘ geil […] und auch typisch für jugendliche Einstellungen“1.
Frei.Wild machen eintönigen Deutschrock in Tradition zu Bands wie den Böhsen Onkelz. Simple Liedstrukturen und einfache Texte begeistern hauptsächlich männliche Jugendliche, die sich im biergetränkten, schweißgebadeten Sog des kollektiven Gruppenwahns und nationalen Zusammengehörigkeitsgefühl wohl fühlen.

Scheiß Frei.Wild

Trotz (oder vielleicht: wegen) des offensichtlichen völkischem Nationalismus, der sich in Zeilen wie „Wir haben immer gesagt, dass wir das Land hier von Herzen lieben.“2 oder „Kurz gesagt, ich dulde keine Kritik an diesem heiligen Land, das unsre Heimat ist.“3 äußert und der sogar in Geschichtsrevisionismus und Antisemitismus umschlägt, wie in solchen Textstellen: „Sie richten über Menschen, ganze Völker sollen sich hassen, nur um Geschichte, die noch Kohle bringt, ja nicht ruhen zu lassen.“4, schafft es Frei.Wild, sich eine große Fanbasis zu erspielen und tritt in großen Hallen im deutschsprachigen Raum auf. Außerdem erinnern ihre Aussagen über die sogenannten „Gutmenschen“ und das Gerede von einer gleichgeschalteten Presse an rechte Verschwörungstheorien.
Auch der von Frei.Wild geäußerte Anspruch, „unpolitisch“ zu sein, ist eine hohle Farce. Denn der propagierte Nationalismus ist selbstverständlich hochpolitisch, genau so wie ihre Aussagen zu Überfremdung oder Ähnlichem.
Doch die Band wehrt sich gegen alle ihnen gemachte Vorwürfe, rechts zu sein und tut ihre Heimatliebe als selbstverständlich ab. Als Verweis auf ihr Engagement gegen rechts wird neben Merchandiseartikeln mit dem Aufdruck „Frei.Wild-Fans gegen jeden Extremismus“ und „Nazis Raus!“-Rufen während der Konzerte der „positive Patriotismus“ reingewaschen und in einen demokratischen Kontext gehoben. Dabei lässt Frei.Wild aber auch nicht aus, gegen Linke und „Linksextremisten“ zu hetzen, die ähnlich schlimm seien wie sogenannte „Rechtsextremisten“, was blanker Hohn ist angesichts zum Beispiel der Nazimordserie des NSU.
Frei.Wild und ihre Fans merken bei ihrer Trunkenheit von Heimat und ihrem nationalen Taumeln nicht, dass sie sich allein schon mit der positiven Bezugnahme auf das Konstrukt „Nation“ jeglichem Freiheitsanspruch entziehen. Nationalismus ist immer ausschließend. Er braucht neben den Mitgliedern der Gemeinschaft auch Nichtmitglieder, diese werden ausgeschlossen, denn Gruppen konstituieren sich am besten durch gemeinsame Feinde. So steht dem Weg zu einer befreiten Gesellschaft stets die Überwindung des Nationalismus zuvor. Frei.Wild mögen frei in ihrer Größe des Unsinns sein, den sie ablassen, aber wirkliche Freiheit wird nicht propagiert. Das nationale Konstrukt und die Volksgemeinschaft, in die sich selbige einordnen möchten, ist ein Macht- und Herrschaftsinstrument, welches im Gegensatz zum Konzept der Freiheit steht. Das nationale Kollektiv unterdrückt das Individuum, schaltet es mit seinen persönlichen Bedürfnissen und Eigenschaften gleich und reduziert es auf seine völkisch definierte Zugehörigkeit zur Nation.
Erschreckend ist es nicht nur, dass Frei.Wild einen so hohen gesellschaftlichen Rückhalt genießen und selbst in städtischen großen Hallen spielen können, sondern, dass Frei.Wild es jetzt auch ins Capitol Hannover geschafft haben. Das ist insofern ein Angriff auf alternatives und linkes Leben, als dass das Capitol mit seiner geographischen Lage im Stadtteil Linden, als auch mit den bisherigen aufgetretenen Künstlern immer noch, trotz seines kommerziellen Charakters, einen kulturellen Schwerpunkt in Hannover setzt. Es ist also auch ein Angriff auf das plurale und weltoffene Linden und auf alternative Quartiere allgemein.
Die Rechtfertigung, die Capitol-Geschäftsführer Lohmann gegenüber der HAZ äußerte, er habe von Stadt, Polizei und Verfassungsschutz erfahren „dass dort nichts Unrechtes zu befürchten sei. Wenn wir ein anderes Gefühl hätten, würden wir unsere Räumlichkeiten nicht vermieten.“5 ist bezeichnend für das Herunterspielen des Problems. Die Aussage, „dort geschehe nichts Unrechtes“, ist im wörtlichen Sinne richtig. Frei.Wilds Nationalismus, Antisemitismus und Geschichtsrevisionismus sind natürlich rechts. Aber wenn man die Aussage auf ihren Kontext herunterbricht, dem Maßstab der bürgerlichen Rechtsprechung, mag das richtig sein, aber keine Ausrede dafür, Nationalismus eine Bühne zu bieten. Auch wenn Frei.Wild keine Straftaten begehen werden, ist dieser Auftritt grundsätzlich abzulehnen, abzusagen, zu verhindern.

Für wirkliche Freiheit – pour la belle vie! Für etwas Besseres als die Nation.
Das Frei.Wild Konzert absagen! Frei.Wild das Geweih brechen.

association [belle vie] hannover, November 2013.

 
_____________________________________________

  1. http://www.punkrocknews.de/interviews/9/frei-wild/, 29.10.2013
  2. Frei.Wild – Das Land der Voll­idio­ten (Hart am Wind, 2009)
  3. Frei.Wild – Süd­ti­rol (Hart am Wind, 2009)
  4. Frei.Wild – Gu­te­men­schen und Mo­ralapos­tel (Fein­de dei­ner Fein­de, 2012)
  5. http://www.haz.de/Hannover/Aus-den-Stadtteilen/West/Frei.Wild-Konzert-in-Hannover-geraet-in-die-Kritik, 29.10.2013

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